Wolfgang Pavel: Zuse Z22: Dokumentation und Simulation
Ausgabe auf Lochstreifenstanzer

Neben der normalen ► Papierausgabe auf einem Fernschreiber konnte man Informationen auch auf einem Lochstreifen ausstanzen. Die Einzelheiten sind dieselben wie bei der Fernschreiberausgabe; nur werden die Ausgabebefehle mit dem Zusatz H versehen und die direkte Ausgabe erfolgt über die Schnellspeicheradresse 19 (siehe unten).

In der Simulation ist rechts unten der Stanzer durch ein Stück »Lochstreifen« simuliert. Durch Stanzbefehle, die in der Simulation gegeben werden, erscheinen links von der »Stanze« die gestanzten Zeichen, in Anordnung und Formatierung wie beim Original. Im Original lag im Stanzer eine Rolle ungelochter Streifen; hier sieht man immer nur einen Ausschnitt mit den zuletzt gestanzten Informationen. Wenn Sie wollen, können Sie den Lochstreifen »abreißen«: Klicken Sie dazu auf »Abreißen«; danach haben Sie wieder einen komplett ungelochten Streifen.

Wenn die Z22 nach START »läuft«, ist hier das »Abreißen« nicht möglich. Gegebenenfalls ist die Z22 mit STOP anzuhalten.

Ausgabe ist nur innerhalb eines Programms wirklich sinnvoll.

Man kann wohl auch Ausgabebefehle, entweder über Schnellspeicheradresse 19 oder durch Unterprogrammaufruf ins Grundprogramm (z.B. HF644 für Stanzen), direkt über das Bedienungspult eingeben und ausführen; das ist aber eher eine exotische Ausnahme für Testzwecke.

Stanzen ist auf zweierlei Weise möglich:

  • Normalerweise verwendet man Programme des Grundprogramms:
    • HD oder HF644 (Stanzen des Akku-Inhalts)
    • HF1000 (neue Zeile)
    • HF800 (Spaltensprung)
    • HF840 (einige Stellen weiterrücken)
    Einzelheiten dazu lesen Sie unter ► Formatierung der Ausgabe und in der ► Befehlsliste
Wenn Sie ein Programm durchspielen, das solche Stanzbefehle enthält, wird je nach Einstellung »Grundprogramm folgen/verbergen« (in der Menüleiste umschaltbar)
  • entweder (»Grundprogramm folgen«) das Unterprogramm für jeden Stanzbefehl Schritt für Schritt ausgeführt, was lange dauern kann;
  • oder (»Grundprogramm verbergen«) jeder Stanzbefehl in einem einzigen Schritt durch ein PHP-Skript simuliert; das Grundprogramm selbst bleibt verborgen.
Siehe auch ► Grundprogrammbefehle.
Die Ausgabe einzelner Schriftzeichen kann durch »Speichern« in den Schnellspeicher 19 erfolgen (Befehle UK19+0 und ähnliche):
  • Zu bestimmen ist zunächst der binäre Wert des auszugebenden Zeichens im CCIT-Code, der auch für die Lochstreifen-Eingabe verwendet wird. Siehe dazu auch ► Lochstreifen und CCIT
  • Dieser binäre Wert, 5 Bits lang, ist in die obersten 5 Bits (Bits 1–5) des Akkus zu schieben. (Zu Schiebebefehlen siehe ► Befehlsliste
  • Dann ist ein Speicherbefehl zum Schnellspeicher 19 zu geben: UK19+0 oder ähnlich. Damit wird das Zeichen auf dem Streifenstanzer ausgestanzt.
  • Zwischenraum (Binärwert 4), Wagenrücklauf und Zeilenvorschub (Binärwerte 8 und 2) können in derselben Weise als einzelne Zeichen ausgegeben werden.
  • Die Umschaltungen Bu (Binärwert 31) und Zi (Binärwert 27) müssen ebenfalls als gesonderte Einzelzeichen ausgegeben werden, um die nachfolgenden Schriftzeichen korrekt darzustellen.

Geplant ist in dieser Simulation noch, einen »gestanzten Lochstreifen« »aufzuheben«, d.h. in einer Datei zu speichern.